Die Aufführungen unseres Odyssee Oratoriums am 31.8. in der Schlosskirche Wittenberg und am 1.9.24 in Jessen werfen ihre Schatten voraus. Wir proben fleißig. Hier ein Bild der Orchesterprobe.
Gestern war ein schöner Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung in Wittenberg zu lesen!
Wittenberg/MZ. – „Ich bin dort gewesen und bin heute nicht hier, wie ich war im Anfang, jetzt und immerdar – Held und Opfer im ewigen Krieg! Ein Bote des Friedens unter Waffen, ein namenloser Soldat, ein Retter vielleicht, ein Zerstörer gewiss! Ich bin ein Anderer, ich bin er – Ich bin Odysseus!“ So heißt es in einem Oratorium, das am 31. August in der Schlosskirche Wittenberg und einen Tag später, am 1. September, in der Nicolai-Kirche von Jessen aufgeführt wird. Beginn ist jeweils um 17 Uhr.
Homers „Odyssee“ erzählt als antikes Epos von den Irrfahrten des griechischen Königs Odysseus, der nach dem Sieg bei Troja nach Hause will und auf der Fahrt diverse Abenteuer erlebt. Der Dessauer Theaterautor Andreas Hillger hat den Stoff für das gleichnamige Oratorium aufgegriffen und „verwebt ihn grandios mit der Echtzeit“, wie Christoph Reuter es formuliert. Reuter, Komponist, Pianist und Musikkabarettist, hat einmal mehr die Musik zu einem von Hillgers Texten komponiert. Nun präsentieren sie die Geschichte eines, wie es heißt, „heutigen Soldaten, der aus einem fremden Krieg heimkehrt und vergeblich nach Halt in seinem alten Leben sucht“. Woraus sich auch schließen lässt, dass sich, so scheint’s, „die Menschheit nicht geändert hat“ (Reuter). Fabelwesen und Feinde des Helden werden also in „zeitgemäße Gestalten und Situationen“ übersetzt. Begegnen werden dem Besucher neben anderen die Lotophagen, Polyphem, die Sirenen und Kirke. Und natürlich versammeln Librettist und Komponist ein großes Ensemble, um diese „Odyssee“ auf die Bühne zu bringen. Neben den Solisten Barbara Berg (Sopran), Burkhard von Puttkamer (Bariton), einer Band mit Thomas Rüdiger (Schlagzeug), René Kutschmann (Bass) und Rolf Langhans (Klavier) sind ein Projektchor (Gospelchor der Schlosskirche, Kantorei Zahna und andere), ein Kinderchor und das Paul-Gerhardt-Orchester der Kreismusikschule Wittenberg zu erleben.
Dort, in der Kreismusikschule, wurde am Montag bis in die Abendstunden unter der Leitung von Michael Weigert (Zahna) und im Beisein des Komponisten geprobt. Insgesamt kündigt Reuter 90 bis 100 Mitwirkende an. Das Projekt laufe über die Musikschule und den Evangelischen Kirchenkreis Wittenberg. Wie es in einer Ankündigung heißt, knüpfen die Autoren an Erfolge wie das Elbe-Oratorium „Alles im Fluss“ oder das Beethoven-Stück „Unerhörte Schönheit“ an, die unter anderem auch in Wittenberg aufgeführt wurden.
Seine Uraufführung hatte das Odyssee-Oratorium zu den Tagen der Chor- und Orchestermusik im März 2023 in Dessau. Im Herbst folgte die Langfassung. Dass die Wahl für die bevorstehenden Aufführungen einmal mehr auch auf Wittenberg fiel, begründet Reuter gegenüber der MZ mit guten Erinnerungen etwa ans „Elbe-Oratorium“ und mit der Freude über die Zusammenarbeit: „Du brauchst Leute, die Spaß daran haben, etwas gemeinsam zu machen.“ Und die haben sich offenbar erneut gefunden.
Karten zu zwölf Euro gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Information Wittenberg und bei der Buchhandlung Fischer in Jessen.
Foto: Thomas Klitzsch